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1948

1948

Zeit der Buße. Gemeinsamer Untersuchungsausschuss zur Entnazifizierung

In der französischen Besatzungszone dürfen Verbände und Kirchen ihre Beschäftigten anhand eigener Kriterien selbstständig überprüfen. Die amerikanische Besatzung überprüft in ihrem Zuständigkeitsbereich zusätzlich selbst. Die drei Kirchenregionen der EKHN hatten für die Entnazifizierung seit 1945 eigene Untersuchungskommissionen, die die EKHN im November 1948 zusammenlegt. Kernpunkt der kirchlichen Überprüfung ist weniger die Feststellung von Schuld und Bestrafung, sondern ob sie reumütig bekannt wird und eine Neuorientierung glaubhaft ist.

Vertrauen in die neue Kirche. Bruderrat löst Geschäftsstelle auf

Die Bekennende Kirche integriert sich voll in die EKHN und gibt mit ihrer Geschäftsstelle die eigene Infrastruktur auf. Sie vertraut den Institutionen der EKHN, zumal ihre Vertreter viele Leitungsämter besetzen.

Pfarrer als Arbeiter. Gossner Mission entwickelt Industriearbeit

Die in Berlin beheimatete Gossner Mission eröffnet in Mainz-Kastel einen zweiten Sitz. Unter Leitung von Horst Symanowski wird er zur Brücke zwischen Kirche, Wirtschaft und ökumenischer Weltverantwortung. 1956 etabliert sich hier das Seminar für kirchlichen Dienst in der Industriegesellschaft. Es vermittelt Industriepraktika für Theologiestudenten und reflektiert die Lebensbedingungen bei industrieller Schichtarbeit. Aus dem Gossner Zentrum gehen 1967 das Amt für Mission und Ökumene der EKHN und das Amt für Industrie- und Sozialarbeit hervor, zu dem noch regionale Sozialsekretäre gehören. Am Standort in Mainz führt seit 2001 das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung die Arbeit fort.

Sozialpolitisches Gewicht. Innere Mission entsteht

Aus den drei Landesverbänden in Nassau, Frankfurt und Hessen-Darmstadt konstituiert sich der Landesverband für Innere Mission in Hessen und Nassau Er wird zu einem der größten Träger diakonischer Einrichtungen im Bereich der EKHN.

Global vernetzt. EKHN gründet den Weltkirchenrat mit

Unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs gründen Delegierte von über 140 Kirchen den Ökumenischen Weltkirchenrat mit Sitz in Genf als Institution für Frieden und Versöhnung. Die EKHN gehört zu den Gründungskirchen. Mit ermöglicht hat dies ihr Kirchenpräsident Niemöller, der als Vertreter eines neuen demokratischen Deutschlands international unermüdlich unterwegs war. Niemöller wird 1961 einer der Präsidenten des Weltkirchenrats.

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