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1950

1950

Neue Normalität. Erste ordentliche Kirchensynode

Am 11. April tritt in Mainz die erste ordentliche Kirchensynode der EKHN zusammen. Auf der Grundlage der neuen Kirchenordnung, die die Amtszeit des Kirchenpräsidenten auf acht Jahre begrenzt, stellt sich Niemöller erneut zur Wahl und wird bestätigt. Die Synode wählt auch alle anderen Leitungsämter (Stellvertreter des Kirchenpräsidenten, Kirchenleitung, Leitendes Geistliches Amt und Kirchensynodalvorstand).

Kirche macht Schule. Maßnahmen für mehr Religionsunterricht

Der Krieg hinterlässt einen erheblichen Mangel an Religionslehrkräften. Um für mehr qualifizierten Nachwuchs zu sorgen, richtet die EKHN von 1947 bis 1950 sechs Katechetische Ämter ein, aus denen später die Religionspädagogischen Ämter hervorgehen. 1967 erhalten sie mit dem Religionspädagogischen Studienzentrum in Kronberg-Schönberg ihr Tagungshaus.

Leidenschaft für Frieden und Aussöhnung. Niemöller kritisiert Westorientierung und Wiederbewaffnungspläne

Kirchenpräsident Niemöller kritisiert wiederholt den politischen Kurs der Bundesregierung zu den Themen Westorientierung und Wiederbewaffnung. Damit löst er jeweils intensive Debatten aus. Statt für eine Politik, die den Kalten Krieg und die Spaltung zwischen Ost- und Westdeutschland fördert, tritt Niemöller für eine Aussöhnung mit dem Osten ein (»Brücke zwischen Ost und West statt Brückenkopf des Westens«). Atomare Massenvernichtungswaffen, die alles Leben auslöschen können, sind für ihn nicht nur ein politisches Problem, sondern auch eine Frage des Glaubens. Im Oktober 1950 wenden sich Niemöller und die Bruderschaften gegen das Vorhaben von Bundeskanzler Konrad Adenauer, Westdeutschland wiederzubewaffnen.

Gemeindekino. Filmdienst wird gegründet

Unter Leitung des Frankfurter Pfarrers Werner Hess, später Intendant des Hessischen Rundfunks, nimmt der Filmdienst seine Arbeit auf. Mobile Filmvorführer zeigen in den Gemeinden sehenswerte Filme. Sie dienen dem Gemeindeaufbau, unterhalten die Menschen und vermitteln ihnen Werte. 1952 finden 1.742 Vorführungen statt, die 165.285 Menschen besuchen. Mit der Verbreitung des Fernsehens geht der Bedarf zurück. 1993 integriert die EKHN den Filmdienst in die Tonbildstelle.

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