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1946

1946

Geistliche Räume aus Trümmern. Das Programm Notkirchenbau

Um den entwurzelten Menschen schnell geistlichen Halt und Raum bieten zu können, entwickelt der evangelische Architekt Otto Bartning fünf Kirchentypen, die schnell, preiswert und mit Eigenarbeit der Gemeinden errichtet werden können. Ein Holzgerüst, das ohne Kran zusammengefügt werden kann, bildet den Rahmen. Das Mauerwerk kann aus örtlichem Trümmermaterial erstellt werden.

Ein eigener Stadtteil für die Unerwünschten. Integration der Flüchtlinge

Zahlreiche Flüchtlinge und Vertriebene aus Mittel- und Osteuropa siedeln sich im EKHN-Gebiet an. Dabei kommen in die überwiegend evangelisch geprägten Gebiete viele Katholiken. Insbesondere die Städte im Rhein-Main-Gebiet expandieren stark. Das Evangelische Hilfswerk errichtet 1946 mit dem Heilsberg im Süden Bad Vilbels einen eigenen Stadtteil für heimatlose Menschen, der zur bundesweit beachteten Modelleinrichtung wird.

Auf der Suche nach Orientierung. Männerarbeit erfährt großen Zulauf

Die nach dem Tagungsort in der Wetterau benannten »Echzeller Richtlinien« geben der Männerarbeit im Mai deutschlandweit eine neue Basis. Propst Ernst zur Nieden leitet sowohl die Männerarbeit in der EKHN als auch in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Freiräume für den neuen politischen Geist. Gründung der Evangelischen Akademie

Im Februar 1946 entsteht in Echzell (Wetteraukreis) die Akademie als ein vom Evangelium geprägter Lern- und Diskussionsort für die Demokratie. Am 15. Juli 1954 nimmt das Tagungshaus in Schmitten-Arnoldshain im Taunus mit einem Seminar zum Thema »Die Wiedervereinigung Deutschlands« seinen Betrieb auf. Unter dem ersten Direktor Dr. Hans Kallenbach und seinem Studienleiter Heinz Renkewitz entwickelt sich die Akademie zum überregionalen Treffpunkt und Diskussionsforum. Erster Vorsitzender des Konvents ist der Propst für Südnassau, Ernst zur Nieden.

Endlich wieder freie Medien. Evangelische Publizistik und Pressedienst

Nach einer Zeit der Lügen und des Irrwegs erscheint unter dem programmatischen Titel »Weg und Wahrheit« im Mai eine Kirchenzeitung der EKHN. Deren Herausgeber ist der Leiter des Verfassungsausschusses der EKHN, Prof. Dr. Martin Schmidt. Zeitgleich nimmt der Evangelische Presseverband Nassau-Hessen seine Arbeit wieder auf. Aus ihm wird später der Evangelische Pressedienst Hessen-Nassau.

Totalitarismus zurückgedreht. Kitas wieder bei den Gemeinden

Nachdem die Nationalsozialisten die meisten kirchlichen Kindergärten 1933 unter Aufsicht der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt gestellt, also gleichgeschaltet hatten, sind sie nun wieder zuständig für die evangelischen Kindertagesstätten.

Orientierung für die Jugend. Stadtjugendpfarrämter

Die Kirche will die vom Krieg gezeichnete Jugend begleiten und stärken. In Darmstadt wird Walter Rathgeber Jugend- und Sozialpfarrer. Er gründet dort mit der „Hütte“ einen prominenten Jugendtreff. Stadtjugendpfarrämter in anderen Großstädten folgen. 1947 wird Heinz Czaia erster Landesjugendpfarrer in der EKHN.

Hunger nach Wissen. Gründung der Evangelisch-theologischen Fakultät an der Uni Mainz

Der von den Landeskirchen des Rheinlands, Hessens und Nassaus sowie der Pfalz beauftragte Superintendent Reinhard Becker gewinnt im April 1946 den Berliner Dozenten Wilhelm Jannasch (1888 – 1966) als ersten Professor und Gründungsdekan der Evangelisch-theologischen Fakultät. Jannasch baut kontinuierlich die damals einzige theologische Fakultät auf dem Gebiet der EKHN auf, indem er für die Berufung von Theologen nach Mainz sorgt.

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