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1980

1980

»Schwerter zu Pflugscharen«. Friedensdekade beginnt und etabliert sich

Die ersten Gemeinden in der EKHN organisieren Veranstaltungen zur »Friedensdekade« jeweils vom drittletzten Sonntag des Kirchenjahrs bis zum Buß- und Bettag. Die Idee stammt aus den Niederlanden, und unter dem vom Propheten Jesaja 2,4 abgeleiteten Slogan »Schwerter zu Pflugscharen« greifen sie vor allem Kirchengemeinden in der DDR auf.

Erste Dekanin in Deutschland

Mit Waltraud Frodien wird in Frankfurt erste Frau Dekanin in Westdeutschland. In der DDR gibt es bereits seit 1976 eine Superintendentin.

Der dritte Weg. Arbeitsrechtliche Kommission konstituiert sich

Um das Arbeitsvertragsrecht unabhängig und zugleich im kirchlichen Geist einer Dienstgemeinschaft zu regeln, etabliert die EKHN die Arbeitsrechtliche Kommission. Dienstgeber und -nehmer besetzen sie paritätisch und regeln partnerschaftlich, verbindlich und eigenverantwortlich das Arbeitsvertragsrecht in Kirche und Diakonie. Der Gedanke der Dienstgemeinschaft, der Ausschluss von Kampfmaßnahmen und der große Einfluss der Dienstnehmerseite kennzeichnen diesen »dritten Weg« der Arbeitsrechtsregelung.

Jobs oder Wald. Hüttenkirche im Kampf um Startbahn West

In welcher Beziehung stehen wirtschaftliche und ökologische Interessen für Christen, denen die Bewahrung der Schöpfung ein wichtiges Anliegen ist? Diese Frage stellt der Ausbau des Frankfurter Flughafens der Gesellschaft. Der Walldorfer Pfarrer Kurt Oeser wird zu einer zentralen Figur des friedlichen Protests und der Vermittlung. Auf dem Gelände der geplanten Startbahn West entsteht ein Hüttendorf, in dem Ausbaugegner monatelang leben. In ihrer »Hüttenkirche« wird am 3. Advent 1980 der erste Gottesdienst gefeiert. Das evangelische Gemeindehaus wird Logistikzentrum dieses Dorfes, das am 3. November 1981 polizeilich geräumt wird. Die EKHN ließ die unzerstörte „Hüttenkirche“ fachgerecht abbauen, nutzte sie bei mehreren Kirchentagen und ließ sie zuletzt 1986 bei Mörfelden legal wiedererrichten. Die Kirchengemeinden Mörfelden und Walldorf nutzen sie bis heute. Die zunächst friedlichen Demonstrationen für den Erhalt der Natur und damit der Schöpfung werden nach der Räumung des Hüttendorfes teilweise gewalttätig: Am 10. November 1987 erschießt ein gewalttätiger Demonstrant zwei Polizisten und verletzt sieben weitere zum Teil schwer.

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